In der Dermatologie befassen wir uns mit Erkrankungen Ihrer Haut und der hautnahen Schleimhäute. Hierzu zählen zum Beispiel Entzündungen der Haut mit unterschiedlichen Krankheitsbildern wie z.B. Neurodermitis, Ekzeme, Schuppenflechte oder Akne. Wir untersuchen Ihre Haut zuverlässig, forschen nach der Ursache der Erkrankung und besprechen Ihre Beschwerden mit Ihnen.
Anschließend empfehlen wir Ihnen individuelle Behandlungsmöglichkeiten und sichern Ihnen unsere medizinische Unterstützung zu.
Eine gesunde Haut schützt den Körper vor Krankheitserregern, Schadstoffen, Reizstoffen und Austrocknung. Dafür sorgt vor allem der „Säureschutzmantel“ der Haut – ein Gemisch aus Hauttalg und Schweiß – sowie die Hornhaut und die hauteigenen Feuchthaltefaktoren. Diese sind z. B. Milchsäure, Harnstoff und Fettsäuren.
Bei Neurodermitis liegt eine anlagebedingte Störung der Hautbarriere vor. Die Haut ist trockener als normale Haut, sie enthält weniger Talg und Schweiß. Der Säureschutzmantel ist schwächer, da die Haut weniger Feuchthaltefaktoren enthält, und bricht daher bei Belastungen schneller zusammen. Insgesamt reagiert bei Neurodemitis die Haut auf innere und äußere Reize überempfindlich. Es besteht generell eine verstärkte Neigung zu Hautentzündungen und zur Entwicklung von Allergien.
Was hat Heuschnupfen mit Neurodermitis zu tun?
Wie die Haut sind auch die Schleimhäute überempfindlich und neigen zu Entzündungen. Eine Entzündung an den Nasenschleimhäuten äußert sich als Schnupfen, an den Augen als Bindehautentzündung, an der Lungenschleimhaut als Bronchitis oder Asthma. Wegen der Überempfindlichkeit reagieren die Schleimhäute auf Allergene, es entwickelt sich Heuschnupfen und allergisches Asthma. Hintergrund des ganzen ist eine erbliche Veranlagung, die Atopie (Atopie ist griechisch und bedeutet ungefähr „fehl am Platz“), die Erkrankungen Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis werden „atopische Erkrankungen“ genannt. Jemanden, der mit dieser Veranlagung geboren ist, nennt man Atopiker, und er bleibt es sein Leben lang.
Doch nicht alle Menschen, die mit dieser genetischen Veranlagung geboren werden, merken etwas davon; d.h. die Veranlagung allein muss nicht zwingend zu einer Erkrankung führen.
Ob ein Atopiker Heuschnupfen, Asthma, oder Neurodermitis bekommt, zwei davon oder alle drei, wann und in welcher Stärke, hängt aber von zahlreichen weiteren Faktoren ab.
Genetische Voraussetzungen : die Atopie
Im Durchschnitt haben ungefähr 10% der Bevölkerung eine genetische Veranlagung zur Neurodermitis und/ oder Heuschnupfen/ Asthma. (der Fachausdruck dafür lautete „atopische Diathese“). Neurodermitis ist erblich. Wenn Eltern oder Geschwister an Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma leiden, ist die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken höher.
Nahrungsmittel und Neurodermitis
Oft wird Neurodermitis mit Nahrungsmittelallergie gleichgesetzt. Das ist nicht richtig.
Bei leichten Formen der Neurodermitis, also bei der überwiegenden Mehrheit der Betroffenen, spielen Nahrungsmittel kaum eine Rolle, vor allem nach der Pubertät.
Hingegen ist im Säuglings – und Kleinkindesalter eine Verschlechterung der Neurodermitis durch Nahrungsmittelallergien nicht selten. Diagnostiziert wird eine solche Allergie oder Unverträglichkeit vor allem durch Beobachtung! Haut – oder Bluttests sind grundsätzlich nur ein unterstützendes Werkzeug bei der Diagnose von Nahrungsmittelallergien, vor allem im Kindesalter.
Viele klassische Nahrungsmittelallergien (Ei, Milch, Weizen) verlieren sich bis ca. zum 3. Lebensjahr; andere, wie Fisch –, Soja – oder Erdnussallergie können bestehen bleiben.
Was ist mit den Pollen und den Milben?
Bei älteren Kindern und bei Erwachsenen sind im Gegensatz zu Kleinkindern häufiger Lebensmittelreaktionen im Sinne von Kreuzallergien zu bemerken. Eine Kreuzallergie ist im direkten Test nicht nachweisbar, dennoch haben die Betroffenen Beschwerden beim Essen bestimmter Lebensmittel.
Das liegt daran, dass manche Obst – und Gemüsesorten botanisch mit Allergenpflanzen verwandt sind, zB Birke mit Apfel, Kernobst und Mandeln; Gräser mit Karotte und Hülsenfrüchten/ Erdnuss; Hasel mit Haselnuss und Himbeere; Latex mit Banane, Avocado etc. Bei tierischen Nahrungsmitteln sind auch Kreuzallergien möglich: Milbe mit Krustentieren (Krabbe, Hummer); Vogelfedern mit Geflügelfleisch; Ei mit Hühnerfleisch, aber auch nicht-offensichtliche Kombinationen wie saure Schweinenieren und Kuhmilch.
Hausstaubmilben bzw. ihre Exkremente sind Allergene, sie können atopische Erkrankungen auslösen, z. B. auch Heuschnupfen. Häufiger als andere Allergene wirken sie auf die Haut ein, besonders bei Kindern, und verursachen Neurodermitis, ohne dass Schleimhautsymptome vorliegen müssen. Die Hausstaubmilbensensibilisierung gilt als „Leitallergie“: ein Mensch der eine Hausstaubmilbenallergie hat, ist fast sicher Atopiker, auch wenn er keine anderen Beschwerden hat.
Phasen der Neurodermitis
Formen der Neurodermitis
Behandlung